Ausgangssituation

Branche: Bau & Fertigung | Land: Westeuropa | Unternehmensgröße: ca. 300 Mitarbeitende

Die globale Finanzkrise traf das Unternehmen mit voller Wucht. Innerhalb eines Jahres halbierte sich der Umsatz, ein Viertel der Belegschaft musste gekündigt werden. Der Markt schrumpfte rapide, Margen fielen unter die Kostengrenze.
Obwohl das Unternehmen seit Jahrzehnten bestand, wurde klar: Kontinuität allein reicht nicht mehr. Es fehlte ein zukunftsfähiges, widerstandsfähiges Geschäftsmodell.

„Wir standen jeden Tag auf, um nicht zu verlieren – aber wir wollten wieder antreten, um zu gewinnen.“

Warum FORTH?

Nach der ersten Stabilisierungsphase suchte das Unternehmen nach einer strukturierenden Innovationsmethode, die sowohl evolutionäre als auch radikale Ideen zulässt – und gleichzeitig breite Beteiligung im Unternehmen ermöglicht.

FORTH überzeugte durch:

  • einen klar definierten, planbaren Ablauf,

  • die aktive Einbindung eines Querschnitts der Organisation,

  • den Fokus auf belastbare Business Cases statt bloßer Ideen,

  • und die Möglichkeit, unternehmerische Risiken kalkuliert einzugehen.

Die Entscheidung, auch revolutionäre Geschäftsmodelle zuzulassen, war mutig – aber entscheidend.

Das Ergebnis

Ein 15-köpfiges Team wurde für fünf Monate teilweise freigestellt. Die übrige Belegschaft trug die Abwesenheit solidarisch mit – ein starkes kulturelles Signal.

Der Ablauf folgte klassisch der FORTH-Logik:

  1. Full Steam Ahead – Strategische Ausrichtung: evolutionäre UND revolutionäre Innovationen.

  2. Observe & Learn – Recherchen, Kundeninterviews, Trendbeobachtung: Wo liegen ungenutzte Chancen in der Bauindustrie?

  3. Raise Ideas – Über 100 Ideen entstanden, darunter der Impuls aus einem Magazinartikel zu 3D-Betondruck.

  4. Test Ideas – Prototypen, Marktfeedback, Machbarkeitsanalysen – insbesondere zum Thema digitaler Betonfertigung.

  5. Homecoming – Präsentation von sechs Business Cases – drei evolutionär, drei radikal.

Besonderheit: Eine der Ideen – 3D-Betondruck – erhielt zunächst eine niedrige Umsetzbarkeitsbewertung, aber eine extrem hohe Attraktivität. Durch gezielte Tests wurde sie dennoch zur Umsetzung freigegeben.

Ergebnis

  • Gründung eines Spin-offs für 3D-Betondruck, das sich zur europaweiten Referenz entwickelte.

  • Erste Anwendung in einem Großbauprojekt mit über 700 gedruckten Bauelementen – bis heute eines der größten 3D-Druck-Projekte in der Baubranche.

  • Unerwarteter Nebeneffekt: Hohe mediale Aufmerksamkeit und neue Kundenanfragen – auch für klassische Produkte.

  • Die Innovationsstrategie des Unternehmens wurde vollständig neu ausgerichtet: Fokus auf digitale Fertigung & Ressourcenschonung.

  • Heute gilt das Unternehmen als Innovationsführer in der Branche – und ist wirtschaftlich wie kulturell stärker denn je.